Als die Anwendung der Elektrizität noch in den Anfängen steckte, wussten viele Unternehmen nicht, wie sie diese Technologie nutzen sollten. In vielerlei Hinsicht haben die heutigen Unternehmen das gleiche Problem in ihren Prozessen mit künstlicher Intelligenz (KI), berichtet die im Silicon Valley ansässige Firma Landing.AI.
Industrie-4.0-Anwendungen breiten sich auch in der Fertigungsindustrie immer mehr aus. Es werden Sensoren in Fertigungsanlagen installiert, die Maschinen- und Produktionsdaten sammeln, man beschäftigt sich mit Cloud-Anwendungen und der Frage, wie viele Analysten zukünftig für die Bewältigung der Big Data-Anforderungen benötigt werden.
Wie wäre es, wenn Maschinen Ihnen in Kürze alles mitteilen könnten, was Sie wissen müssen? Wenn sie sich selbst diagnostizieren und ihre menschlichen Meister vor drohenden Problemen warnen könnten, vergleichbar mit, wenn Sie dem Arzt die Ursache Ihrer Magenschmerzen erklären und sich selbst eine Therapie verordnen könnten. Wie wäre es, wenn Ihnen ein Maschinenpark zur Verfügung stünde, der ein aktiver Partner im kontinuierlichen Verbesserungsprozess wäre, der analysieren würde, woran er gerade arbeitet, und Vorschläge zur Steigerung des Durchsatzes oder zur Verbesserung der Teilequalität machen würde?
Andrew Ng ist Experte für künstliche Intelligenz (KI) und CEO von Landing.AI. Er vertritt die Meinung, dass diese futuristisch anmutenden Möglichkeiten bald so real sein werden wie die Beseitigung von Überstunden, verspäteten Lieferungen und unzulänglichen Produkten und er geht auch davon aus, dass solche Probleme bald der Vergangenheit angehören werden.
"Künstliche Intelligenz wird die Fertigung verändern", erläutert Ng auf seiner Unternehmens-Website. " Sie wird die Qualitätskontrolle verbessern, die Konstruktionszeiten verkürzen, Materialverschwendung reduzieren und den Produktionsertrag erhöhen."
Klingt gut, aber wie könnten die ersten Schritte eines Unternehmens bei der Anwendung künstlicher Intelligenz aussehen? Schließlich beschäftigen sich die meisten Hersteller immer noch mit dem Internet der Dinge, der Digitalisierung, der Industrie 4.0 und ähnlichen Herausforderungen. Wie kann man dann von ihnen erwarten, dass sie nun auch noch mit einer weiteren branchenverändernden Technologie umgehen?
So sind beispielsweise KI-fähige, visuelle Inspektionssysteme nicht nur genauer, sondern auch wesentlich schneller als der Mensch. Im Vergleich zu herkömmlichen, auf Bildverarbeitung basierenden Messmaschinen, die anhand von Datensätzen mit vielleicht einer Million repräsentativer Bilder trainiert werden, ist die KI mit Lernalgorithmen ausgestattet, die nur eine Handvoll Produktproben benötigen, um die messtechnischen Anforderungen zu verstehen.
Klingt gut, aber wie könnten die ersten Schritte eines Unternehmens bei der Anwendung künstlicher Intelligenz aussehen? Schließlich beschäftigen sich die meisten Hersteller immer noch mit dem Internet der Dinge, der Digitalisierung, der Industrie 4.0 und ähnlichen Herausforderungen. Wie kann man dann von ihnen erwarten, dass sie nun noch mit einer weiteren branchenverändernden Technologie umgehen?
Eine gute Frage. In einem Rundschreiben, in dem er Anfang des Jahres die Gründung von Landing.AI im kalifornischen Palo Alto, im Herzen des Silicon Valley, ankündigte, vergleicht Ng den aktuellen Stand der KI mit den frühen Tagen der Elektrizität, als die Befürworter nach besseren Möglichkeiten suchten, diese neuartige und offensichtlich wichtige Technologie zu nutzen. "KI ist die neue Elektrizität und befindet sich an einem ähnlichen Wendepunkt", führt Ng dazu aus.
Er behauptet, dass auf dem Weg zu einem KI-zentrierten Fertigungsunternehmen zahlreiche Herausforderungen bewältigt werden müssen. "Viele Unternehmen finden zwar heraus, wie man KI einsetzt, aber das ist nicht einfach", sagt er. ?Die Technologie ist immer noch komplex, und nur wenige Teams verstehen KI gut genug, um sie effektiv umzusetzen. Außerhalb der IT-Branche stehen nahezu keinem Unternehmen ausreichend KI-Talente zur Verfügung."
Dies ist einer der Gründe, warum Ng Landing AI ins Leben gerufen hat – er möchte diesem Mangel an qualifizierten KI-Fachkräften entgegenwirken und den Herstellern helfen, weitere und größere Möglichkeiten zu erschließen. Dies ist seiner Ansicht nach auch deshalb von großer Bedeutung, da die Fertigung wahrscheinlich eine der schwierigsten Branchen sein wird, in denen KI implementiert werden kann.
"Während die IT-Welt bereits große Erfolge bei der Gestaltung einer digitalen Umgebung erreicht hat, ist es insbesondere die Fertigungswelt, die einen Großteil der physischen Umgebung prägt" , sagte Ng zu Molly Wood, Tech Host bei American Public Media's Marketplace. " Also machten wir uns an die Umsetzung einer digitalen Transformation in einer physischen Welt. Ich bin davon überzeugt, dass wir vieles verbessern können. Dies wird sowohl in der USA als auch weltweit zu einer Wiederbelebung der Fertigungsindustrie durch KI führen."